VfA Themenabend – Innendämmung

VORTRAG + DIALOG
“Innendämmung” in Kooperation mit HECK Wall Systems GmbH

Eine Veranstaltung der VfA Hessen
am 9. September 2024

Referent:
Prof. Dr.-Ing. Sylvia Stürmer
Professur für Bauphysik/-chemie/Werkstofftechnologie, Denkmalpflege u. Bausanierung (HTWG Konstanz)

Christian Büchner
Leitung Bauberatung / Heck Wall Systems GmbH

Beim VFA-Themenabend am 9. September begrüßten wir Professorin Dr.-Ing. Sylvia Stürmer sowie Christian Büchner von HECK Wall Systems GmbH. Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen fanden sich in den Tagungsräumen des ParkHotel Fulda ein, um sich zu diesem aktuellen Thema auszutauschen.

Nach der Begrüßung der Teilnehmer durch den Landesvorsitzenden Lars Kauer begann der Vortrag von Sylvia Stürmer, die aus langjähriger Erfahrung im Betrieb von HECK Wall Systems zum Thema Innendämmung referierte. Gerade im Zusammenhang mit Ihrer Berufung und der Professur an die HTWG in Konstanz wird neben der lehrenden Tätigkeit sehr viel im Bereich Bauphysik und baulicher Mängel, wie Tauwasserbildung geforscht. An erster Stelle steht grundsätzlich die Frage, ob bei dem vorliegenden Projekt eine Innendämmung überhaupt in Frage kommt. Dies bedarf einer intensiven Voruntersuchung des Gebäudebestands durch Messungen, Simulation und Berechnungen.

Nicht jede Fassade ist für eine Innendämmung geeignet, denn grundlegend entscheidend ist die Dampfdiffusionsoffenheit, die für die Ausführung einer Innendämmung gewährleistet sein muss. Die wetterbedingten, aber auch klimatischen Einwirkungen, die stetig auf die Fassade einwirken, können oft zu einem Eintrag an Feuchtigkeit, oder im Sommer zu Tauwasserbildung führen. Bevor eine Innendämmung zum Einsatz kommt, muss sichergestellt sein, dass die Feuchtigkeit jederzeit aufgenommen und auch wieder an den Raum abgegeben werden kann. Hierzu wurden anhand verschiedener Messungen und Versuchsaufbauten neue Erkenntnisse von Frau Stürmer anschaulich vorgestellt. Ebenfalls gibt es eine Software zur virtuellen Simulation, die zur Berechnung des Tauwasserpunktes anhand des gewählten Fassadenaufbau und der geografischen Lage zur Voruntersuchung herangezogen wird. Eine Voruntersuchung des Gebäudebestands bei Sanierungen und die Messungen auf Feuchtigkeit im Bauteil der Außenwände wird als unverzichtbar angesehen!

Des weiteren wurden Beispiele zur Ausführung vorgestellt, welche baulichen Situationen, inkl. Innendämmung infrage kommen und die bauphysikalischen Zusammenhänge näher erläutert sowie der Umgang mit dem Material an angrenzenden Bauteilen, wie etwa von Tür- und Fensterlaibungen. Aus der Bauphysik heraus ergeben sich maximale Dämmquerschnitte von ca. 60 – 100 mm. Durch den großzügigen Auftrag des mineralischen Haftmörtels können ebenfalls gröbere Unebenheiten (gerade im historischen Gebäudebestand) gut ausgeglichen werden. Das Material wird durch ein Vlies auf beiden Seiten in Form gehalten und behält diese auch beim ungewollten Eintrag von Feuchtigkeit bei. Die einfache Verarbeitung und das geringe Gewicht der Platten werden vom Handwerker besonders hervorgehoben. Heck Wall Systems bietet neben der Bauberatung auch die fachliche Weiterbildung fürs Handwerk an, um das Know-how und den fachgerechten Umgang mit dem Material weiterzugeben. Sehr anschaulich wurden im Anschluss an den Vortrag an einer Musterwand live die einzelnen Arbeitsschritte zur Verarbeitung und Anbringen der Dämmplatten aufgezeigt. Neben den handwerklichen Ausführungen gab es aus der gemeinsamen Runde viele interessierte Fragen an die Referenten und ein intensiver Austausch in der gesamten Runde!

Wir bedanken uns bei Frau Stürmer und Herrn Büchner für einen spannenden und aufschlussreichen Themenabend!