Neuer Klimabeton-Pflasterstein mit deutlich verringertem CO2-Fußabdruck

Die FRANZ CARL NÜDLING Basaltwerke GmbH + Co. KG (FCN) ist ein mittelständisches Familienunternehmen dessen Geschichte bis ins Jahr 1893 zurückreicht. Sie stellt Baustoffe aus Natursteinen und Beton u. a. für den Wohnungs-, Industrie-, Straßen- und Wegebau sowie für die Garten- und Landschaftsgestaltung her. Die Produkte bilden die Grundlage für ein gesundes Leben und Wohnen, kreative bautechnische Gestaltung und aktiven Umweltschutz. In den letzten Jahren wurde der Fokus gezielt auf Nachhaltigkeit gelegt, wie z. B. die Geoprime-Technologie. Zu diesem Thema haben wir uns mit Bernhard Klöppner, Geschäftsführer der F. C. Nüdling Betonelemente GmbH + Co. KG unterhalten.

Herr Klöppner, um was genau handelt es sich bei der Geoprime-Technologie?

Herr Klöppner: Geoprime ist eine Baustoffinnovation von FCN in Zusammenarbeit mit Betolar, die sich zum Ziel gesetzt haben, die rohstoffbedingten CO2-Emissionen des eingesetzten Bindemittels drastisch zu reduzieren und damit eine sehr nachhaltige Alternative zu einem zementgebundenen Baustoff zu ermöglichen. Unsere FCN-Klimabeton-Pflastersteine sind bis zu 100% zementfrei und haben daher einen deutlich verringerten CO2-Fussabdruck.

Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Betolar?

Herr Klöppner: Wir bei FCN gehen einen weiteren Schritt zur Reduktion des CO2-Ausstoßes und produzieren seit 2021 unsere Produktpalette für den Garten- und Landschaftsbau CO2-neutral. Wir wollten weiterhin die rohstoffbedingten CO2-Emissionen von Betonpflastersteinen und -produkten um 60 bis 80 % reduzieren und haben für diese Zielsetzung in Betolar einen Partner gefunden der uns hilft, mit der Geoprime-Technologie, unsere Ziele zu erreichen.

Welche Nachteile haben sich durch die bisherige Produktionsweise ergeben?

Herr Klöppner: Bei der „klassischen“ Produktionsweise der Betonsteine wurde bisher Zement als Bindemittel eingesetzt, bei dessen Herstellung viel CO2 freigesetzt wird. Durch die derzeitige Zusammensetzung eines Betonsteinpflasters mit einer Steinhöhe von 8 cm werden ca. 20 kg CO2 pro Quadratmeter emittiert. Mit der innovativen Herstellungstechnik lässt sich dieser Wert – beim vollständigen Einsatz des Zements – auf weniger als 5 kg CO2 pro Quadratmeter reduzieren. Das sind 75 % weniger, verglichen mit dem bisherigen Wert – unser Ziel ist jedoch die Reduzierung um 80%.

Ist die Geoprime-Technologie gleichwertig zum Zement und wie ist sie im Vergleich dazu zusammengesetzt?

Herr Klöppner: Die Eigenschaften des neuen mineralischen Baustoffs sind mindestens gleichwertig zu herkömmlichem Beton auf Zementbasis, d. h. die Anforderungen der aktuell gültigen Normen werden vollständig erfüllt.

Im Gegensatz zum Zement, bildet bei Geoprime ein rein mineralisches Bindemittel den Kern des Baustoffs, das sog. Geopolymer. Dieses ermöglicht einen Ersatz des herkömmlichen Bindemittels Zement bis zu 100 %. Das neuartige Bindemittel besteht dabei aus speziellen Alkalien, auch als alkalische Aktivatoren bezeichnet, und einem Stoff, mit dem die Aktivatoren eine „geopolymere Bindung“ erzeugen, wenn beide Stoffe intensiv vermischt werden. Diese Stoffe, die aktiviert werden, sind dabei idealerweise industrielle Nebenprodukte wie etwa Hüttensandmehl, das bei der Stahlerzeugung anfällt. Durch die Verwendung dieser industriellen Nebenprodukte werden keine wesentlichen zusätzlichen CO2-Emissionen erzeugt.

Abschließend lässt sich sagen, dass Geoprime eine zuverlässige, sichere und nachhaltige Lösung für alle Bauaufgaben im Garten- und Landschaftsbereich ist – eine Lösung für „grünere“ Umgebungen.

Interviewgast:
Bernhard Klöppner
F. C. Nüdling Betonelemente GmbH + Co. KG
Ruprechtstr. 24, 36037 Fulda
Tel. +49 (0661) 8387 – 0
fcn.betonelemente@nuedling.de
www.fcn-betonelemente.de

DIE ZUSAMMENSETZUNG VON GEOPRIME